Ein faschistischer Vernichtungskrieg
Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion
Die Bundesregierung plane »im Inland keine Veranstaltung im Sinne der Fragestellung«. Mit dieser herzlosen Auskunft fertigte ein Staatssekretär die Anfrage der Bundestags-Linksfraktion ab, wie die Regierung an den 80. Jahrestag des Überfalls der faschistischen Wehrmacht auf die Sowjetunion erinnern will.
Bundespräsident und Kanzlerin haben zuletzt Bedenkenswertes zum Jahrestag gesagt. Aber es würde zur historischen Aufrichtigkeit gehören, dass die deutsche Regierung am 22. Juni angesichts jenes einzigartigen Verbrechens in der Menschheitsgeschichte innehält, das vor genau 80 Jahren seinen Lauf nahm. Dass nicht ausgerechnet am Vorabend des Jahrestags in Berlin ein Zentrum für Flucht, Vertreibung und Versöhnung eröffnet wird, in dem es maßgeblich um die damalige Vertreibung Deutscher geht. Und dass heute die Leistungen der Sowjetvölker im Zweiten Weltkrieg angemessen gewürdigt werden. Aktuelle Kritik an der russischen Politik verliert erst dann den hässlichen Grundton deutschen Hochmuts, wenn ein Bewusstsein der historischen Verantwortung unter anderem gegenüber Russland erkennbar ist.
»nd« widmet dem Jahrestag eine Sonderausgabe. Wenn die Bundesregierung glaubt, an diesem Tag Wichtigeres zu tun zu haben, dann sagen wir: nicht in unserem Namen!
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