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Ein Anfang ist gemacht
Alexander Isele über Xis Rede zum 100. Geburtstag der KP Chinas
Es war eine Siegesrede, die Chinas Staats- und Parteichef auf dem Platz des Himmlischen Friedens zum 100. Geburtstag der Kommunistischen Partei Chinas hielt - die Frage ist, ob sie vielleicht zu früh kommt. In einem Mao-Anzug gekleidet sagte Xi Jinping vor jubelndem Publikum: »Das chinesische Volk wird ausländischen Kräften niemals erlauben, uns zu schikanieren, zu unterdrücken oder zu versklaven. Wer auch immer dies plant, dem droht Blutvergießen vor einer großen Mauer aus Stahl, die von mehr als 1,4 Milliarden Chinesen aufgestellt wird.« Dazu betonte Xi abermals die »historische Mission«, die Kontrolle über Taiwan zu erlangen und jeden Versuch der taiwanischen Unabhängigkeit zu vereiteln.
Sicherlich war die Rede an die USA und deren Alliierte gerichtet, die Chinas Aufstieg einzudämmen versuchen. Dass ein allzu martialischen Auftreten der Volksrepublik schadet, hat dabei auch Xi erkannt. Erst kürzlich hat er seine »Wolfskrieger«-Diplomat*innen an die Zügel genommen, die in den vergangenen Jahren aggressiv aufgetreten sind: Sie sollen nun weltweit ein »vertrauenswürdiges, liebenswertes und respektables« Image pflegen. Denn auch dies ist ein Problem, das die Volksrepublik hat: Trotz all der Versicherungen, niemals in einem anderen Land intervenieren zu wollen, ist das Vertrauen in Peking bei den Nachbarn gering - trotz eines vier Jahre amtierenden US-Präsidenten Trump wohlgemerkt, der den asiatischen Staaten eigentlich allen Grund lieferte, sich von Washington ab- und Peking zuzuwenden.
Partei mit Widerspruch - Der Sinologe Felix Wemheuer über 100 Jahre Kommunistische Partei Chinas
Es liegt nun an China, der Welt zu beweisen, dass es führen kann. Mit der Wirtschaftspartnerschaft mit 14 weiteren asiatisch-pazifischen Nationen hat China schon angefangen, die Lücke zu füllen, die die USA zuletzt offen ließen. Diese Lücke dauerhaft zu füllen, liegt nun am weiteren Auftreten Chinas.
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