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Hintermann
David Castillo muss als Drahtzieher für den Berta-Cáceres-Mord in Haft
Ein Hintermann muss ins Gefängnis: David Castillo Mejía. Er ist sicher nicht der einzige Auftraggeber für den Mord an der Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres in Honduras. Sie war im März 2016 in ihrem Haus von einem Killerkommando erschossen worden. Sieben Täter und Mittelsmänner, darunter ehemalige und aktive Militärs und Angestellte des Unternehmens Desarollos Energéticos (Desa), wurden bereits 2019 zu langen Haftstrafen verurteilt. Auf Castillo, den ehemaligen Geschäftsführer, kommt eine Haftstrafe von bis zu 30 Jahren zu – das exakte Strafmaß wird erst am 3. August verkündet.
»David Castillo hat selbstverständlich an der Organisation und der Logistik mitgearbeitet, um die Ermordung von Berta Cáceres zu bewirken«, machte die Gerichtssprecherin Lucía Villars im Anschluss an das Verfahren deutlich. Cáceres stand an der Spitze des Protestes gegen den von der Desa geplanten Staudamm im Siedlungsgebiet der indigenen Lencas. Castillo stand an der Spitze von Desa.
Der Rat der Volks- und Indigenenorganisationen von Honduras (Copinh), den einst Berta Cáceres und nun ihre Tochter Bertha Zúniga Cáceres anführt, reagierte per Twitter erfreut: »Dieser Schuldspruch bedeutet nicht nur einen Sieg für Copinh, sondern auch für das indigene Volk der Lenca und die Familie Cáceres.«
Bertha Cáceres hatte im April in einem Interview mit den »Lateinamerika Nachrichten« noch befürchtet, dass es einen außergerichtlichen Deal zugunsten von Castillo geben könnte, wie es bei der honduranischen Justiz nicht selten vorkommt. Denn das Unternehmen Desa gehört größtenteils der Familie Atala Zablah, einer der mächtigsten Familien in Honduras.
So mächtig, dass Mitglieder dieser Familie bisher nicht mal vernommen wurden, wie Bertha Cáceres kritisiert. Dem Hintermann Castillo müssten noch einige ins Gefängnis folgen. Wahrscheinlich ist das nicht.
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