Einmal hin ohne zurück

Nicolas Šustr über das Buselend auf dem Land im Osten

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.
Ohne die in den Nahverkehr integrierten Schulbusse hätten viele kleine Orte in den Ländern Ostdeutschlands praktisch überhaupt kein Angebot jenseits von Auto und Fahrrad. Doch mit diesem Notnetz mit oft nur zwei bis drei Fahrten pro Werktag, bei dem es sonntags vorsichtshalber gar keine Verbindungen gibt, wird man niemanden hinter dem Ofen hervorlocken, der nicht irgendeine andere Möglichkeit findet. Komplett wertlos wird das Angebot durch unzuverlässige Anschlüsse. Aus Kostengründen zu knapp kalkulierte Fahrpläne und unzureichende Eisenbahn-Infrastruktur zerstören die mühsam zusammengestellte Reisekette endgültig.

Altersarmut und Überalterung der Bevölkerung sorgen dafür, dass immer mehr Menschen auf dem Dorf festsitzen. Da braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn mit Impfkampagnen, bei denen eine Handvoll Zentren in Flächenländern wie Brandenburg den Bedarf abdecken sollen, enttäuschende Quoten erzielt werden. Ganz abgesehen davon muss für die Verkehrswende auch auf dem Land der Autoverkehr reduziert werden. Bereits seit Jahrzehnten ist erwiesen, dass ein deutlich ausgebautes Angebot so viele neue Fahrgäste anziehen kann, dass der Zuschussbedarf unter dem Strich sogar sinkt. Es ist höchste Zeit für die Offensive.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!