Sister Sledge: »Reach your peak«
Wie besingt man (in diesem Fall: Frau) einen Orgasmus? Der einfachste Weg ist die Methode Jane Birkin, erstmals angewandt im Jahr 1969 auf »Je t’aime«: einfach drauflos stöhnen und nach und nach lauter werden. Der Haken an der Sache: Seit jener legendären Filmszene in »Harry & Sally« (1989) wissen Männer, dass Frauen diese vokalische Höchstleistung auch ohne guten Sex hinbekommen. Wenn es sein muss, sogar während frau ein Truthahn-Sandwich vertilgt.
Die Sledge-Schwestern wählten 1980 eine andere, überraschendere Herangehensweise. Gut vier Minuten lang gilt all ihr Trachten – scheinbar selbstlos und uneigennützig – dem Herzallerliebsten: »Ich möchte erleben, dass du den Höhepunkt erreichst.« (»I’d like to see you reach your peak«).
Doch während der Gute sich vermutlich wacker abmüht, genau dorthin zu gelangen, ist eine der Sledge-Schwestern ihm bereits die entscheidenden Höhenmeter voraus. Also tauscht sie kurz vor Liedende mal eben das Personalpronomen – aus »du« wird »ich«: »I’m reaching MY peak.«
Oben angekommen, entfährt ihr ein befreites Lachen – »Mensch, war das gut!« Und das ist der Augenblick, in dem man (in diesem Fall: Mann) denkt: Wer immer mit Frau Sledge den Gipfel erklimmen darf, muss ein glücklicher Mensch sein. Nur eine Frage bleibt: Was zum Teufel ist damals im Tonstudio passiert?
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!