- Politik
- Schule in Mecklenburg-Vorpommern
Herausforderung Lehrkraftsuche
Bildung in den Wahlprogrammen von SPD, CDU, Grünen und Linkspartei
Die Nordost-Sozialdemokraten, die in der rot-schwarzen Landesregierung mit Bettina Martin das nicht nur dieser Tage viel gescholtene Bildungsministerium besetzen, stellen in ihrem Landtagswahlprogramm im Kapitel Schule unter der Überschrift »Größte Herausforderung: Für ausreichend Lehrer*innen sorgen« fest, dass gute Schule »ganz erheblich« davon abhänge, »dass genügend und gut qualifizierte sowie motivierte Lehrer*innen in unseren Schulen arbeiten«.
Dafür Sorge zu tragen, sei »eine der größten bildungspolitischen Herausforderungen in den kommenden Jahren in MV und in ganz Deutschland«. Im Nordosten, so konstatiert die SPD, werde »in den kommenden rund zehn Jahren ein großer Teil der Lehrer*innen in den wohlverdienten Ruhestand gehen und neue Lehrer*innen müssen gewonnen werden«. Um den Bedarf zu decken, will die SPD zum einen weiter Lehrer*innen aus anderen Bundesländern und Seiteneinsteiger*innen anwerben. Zum anderen wird gleichzeitig das Ziel ausgegeben, »dass wir in den kommenden Jahren den Bedarf an Lehrer*innen in den Schulen landesweit, fachgerecht und wesentlich aus unseren eigenen Hochschulen decken können«. Zudem wollen die Sozialdemokraten den Lehrberuf weiter aufwerten und bei der Umsetzung der genannten Aufgaben den Schulterschluss mit den Gewerkschaften suchen.
Eine zentrale Forderung der Linken im Bereich Bildung, die Spitzenkandidatin Simone Oldenburg immer wieder betont, ist die massive Aufstockung der Lehrer*innenstellen: »In den kommenden fünf Jahren sind schrittweise mindestens 1000 Stellen für Lehrkräfte erforderlich, auch um die Lernrückstände der Kinder und Jugendlichen durch gezielte Förderung auszugleichen«, so Oldenburg.
Im Wahlprogramm heißt es zur Behebung des Lehrer*innenmangel unter anderem, dass man zur gezielten Förderung der Schüler*innen »eine zusätzliche Lehrkraft an jeder Schule einstellen« wolle. Um die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte »wieder auf ein erträgliches Maß zu senken und Lehrkräfte in den Schulen zu halten« wird gefordert, »die Wochenstundenzahl von 27 auf 25 Stunden« zu reduzieren. Des weiteren will auch die Linke »die Attraktivität des Berufes erhöhen«. Für die nach wie vor notwendigen Seiteneinsteiger*innen soll es einen »Vorbereitungsdienst« geben, um den Betroffenen »das Handwerkszeug für den Unterricht mit Kindern und Jugendlichen zu geben«.
Auch die Grünen, die wieder zurück in den Landtag wollen, betonen in ihrem Wahlprogramm, dass »guter Unterricht mit wenig Unterrichtsausfall und starker individueller Förderung« nur möglich sei, »wenn ausreichend Lehrer*innen an den Schulen sind«. Die Überwindung des Lehrkräftemangels gehöre deshalb »zu den derzeit zentralen Bildungszielen«.
Lösen wollen die Grünen die Aufgabe unter anderem durch die baldmöglichste Schaffung 300 zusätzlicher Plätze für das Lehramtsstudium an den Universitäten Rostock und Greifswald. Auch ein gezieltes Anwerbemanagement für Absolvent*innen solle etabliert sowie der Berufseinstieg erleichtert werden, um »die Abwanderung fertig ausgebildeter Lehrkräfte in andere Bundesländer« zu verhindern. Zusätzlich brauche es zudem »spezielle Angebote, um auch Stellen im ländlichen Raum dauerhaft besetzen zu können«.
Vor allem auf den ländlichen Raum bezieht sich auch die derzeit noch mitregierende CDU in ihrem Programm. Um Lehrkräfte auf dem Land zu halten, schreiben die Christdemokraten, sei es »denkbar«, »dass die Schulträger ein Zulagenbudget erhalten, mit dem sie eigenverantwortlich zeitlich begrenzte Gehaltsboni zahlen können«. Zudem sollten »Landeskinder bei der Vergabe von Studien- und Referendariatsplätzen künftig strukturell bevorzugt werden.«
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