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Mehr als 4000 Afghanen ohne Visum
Linken-Abgeordnete Jelpke: Familienangehörige in Afghanistan müssen Jahre warten
Osnabrück. Wegen der schleppenden Bearbeitung von Asylanträgen müssen mehr als 4000 Afghanen unter der Herrschaft der Taliban leben, obwohl sie grundsätzlich einen Anspruch auf Familienzusammenführung in Deutschland haben. Diese Zahlen ergeben sich aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Frage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke, die der »Neuen Osnabrücker Zeitung« vorliegt. Demnach erteilte Deutschland im ersten Halbjahr lediglich 624 Visa an afghanische Staatsangehörige.
Auf den Wartelisten standen der Zeitung zufolge zuletzt aber 4173 Personen, um einen Antrag auf Familienzusammenführung zu stellen. Stellt man beide Zahlen in einen Zusammenhang, ergebe sich rein rechnerisch eine Wartezeit von bis zu dreieinhalb Jahren, bis das letzte Visum an die derzeit Wartenden erteilt sein würde.
Linken-Innenexpertin Jelpke sagte dem Blatt dazu: »Die Wartezeiten beim Familiennachzug afghanischer Angehöriger sind inakzeptabel und für die Betroffenen unerträglich. Die Angehörigen haben in der Regel ein Recht auf Einreise nach Deutschland.« Das Recht auf Familienzusammenführung bedeutet, dass ein Flüchtling, der in Deutschland Schutz erhalten hat, enge Angehörige wie Ehegatten oder minderjährige Kinder zu sich holen darf, damit die Familie vereint ist.
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Die Linke fordert von der Bundesregierung, jetzt alles zu tun, damit die Betroffenen schnell einreisen könnten. Jelpke sagte der Zeitung: »Alle Visa-Stellen der Region müssen Visumsanträge afghanischer Angehöriger ohne Verzögerung entgegennehmen und kurzfristig und wohlwollend entscheiden.« Soweit möglich solle dies auch auf elektronischem Wege erfolgen. AFP/nd
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