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- US-Drohnenangriff in Kabul
Heuchlerische Entschuldigung
Jana Frielinghaus über den Tod von Zivilisten durch Drohnen in Kabul
Erstaunlich ist nicht der Vorgang selbst, sondern die ausführlichen Worte des Bedauerns der US-Administration: Ende August, nach dem Abzug der letzten Soldaten der Vereinigten Staaten aus Afghanistan, feuerten US-Drohnenpiloten aus der Ferne per Joystick-Klick Bomben auf ein Auto in Kabul. Man habe den Luftangriff »in dem ernsten Glauben ausgeführt«, dass sich dadurch »mittelbare Bedrohung unserer Streitkräfte« verhindern lasse, sagte nun der zuständige General. Tatsächlich handelte es sich aber um die von Präsident Biden nach einem Terroranschlag am Flughafen Kabul kurz zuvor angekündigte Vergeltung. Bei dem Attentat am Airport inmitten der Evakuierung der Nato-Truppen und ihrer Verbündeten waren neben Dutzenden Afghanen auch 13 US-Soldaten gestorben.
Eine Bitte um Verzeihung ist in dieser Form neu. Denn schließlich wurden zuvor bei ungezählten Angriffen mit Drohnen und Kampfflugzeugen in Afghanistan Zivilisten umgebracht. Der von einem deutschen Oberst angeordnete mit rund 100 Opfern im September 2009 in Kundus war nur einer davon. Die Entschuldigung ist zugleich heuchlerisch. Denn es gab Geheimdienstwarnungen, dass man Unschuldige treffen würde, wenn man das Fahrzeug bombardiere, in dem man Sprengstoff vermutete.
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