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Durchblick in Krisenregionen
Cyrus Salimi-Asl schreibt seit Dezember 2020 für «nd» über den Nahen und Mittleren Osten
Man kann nicht gerade sagen, dass Cyrus Salimi-Asl wenig herumgekommen wäre in seinem Leben. Den Kollegen aus dem Auslandsressort des «nd» hatte es bisher unter anderem für längere Zeiten nach Frankreich, Italien, Kasachstan und Jordanien verschlagen. Entsprechend vielseitig sind seine Sprachkenntnisse - Persisch kommt noch hinzu, da Cyrus’ Vater einst zum Studieren aus dem Iran nach Deutschland gekommen war. «Ich hatte immer schon Interesse an anderen Ländern und wollte raus», sagt er. Vor allem der Nahe und Mittlere Osten - Cyrus’ Themengebiet - haben es ihm angetan. Sollte das «nd» mal eine Zweigstelle in einem der entsprechenden Länder eröffnen, wäre er bereit, die «Bürde» der Büroleitung zu tragen, sagt er lachend.
Für diese Zeitung hat Cyrus mit Unterbrechungen schon seit den 90er Jahren geschrieben. Nach der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München, dem Studium der Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens sowie einer Fortbildung an der Pariser Journalistenschule CFJ arbeitete er vor allem als freier Autor, zwischendurch auch als Lektor und Lehrer im Ausland. Er schrieb unter anderem für die «Frankfurter Rundschau», die «Berliner Zeitung», die «Junge Welt», die «Taz» und den «Freitag». Im Dezember 2020 kam er - mitten in der Coronakrise - als fester Redakteur zum «nd». «Das Arbeiten in der Pandemie war gut geregelt, respektvoll und professionell organisiert», sagt er.
An Themen zum Berichten wird es ihm derweil nicht mangeln. Seit Jahren gibt es turbulente Entwicklungen in der Region, seien es Aufstände und Revolutionen, der Israel-Palästina-Konflikt, die Auseinandersetzungen um den Iran oder in Afghanistan. In diesen realen und auch medialen Minenfeldern versucht Cyrus sich zu orientieren: Ein Krieg mit dem Iran wäre eine Katastrophe, meint er, beim Arabischen Frühling habe der Westen Fehleinschätzungen und Wunschdenken an den Tag gelegt, im Israel-Palästina-Konflikt täte Deutschland «etwas weniger »Arroganz und mehr Zuhören« gut. »Die Lage ist verzwickt - doch die Bundesregierung weiß immer ganz genau, was dort gerade gebraucht wird«, sagt er.
Generell, macht Cyrus klar, lehne er militärische Interventionen in dieser Region ab. Das bedeute aber nicht, dass es keine Möglichkeiten für Solidarität gibt: »Die jungen Protestbewegungen suchen nach einem eigenen Weg - sie brauchen Unterstützung«, sagt er. Man müsse sich aber möglicherweise auf einen längeren Zeitraum für Wandel einstellen.
Wenn Cyrus nicht schreibt, liest er gerne Bücher - zumindest wenn er es zeitlich schaffe, sagt er. Er schätze den französischen Autor Albert Camus und den österreichischen Schriftsteller Josef Winkler. Beim »nd« möchte er noch lange arbeiten, im Kollektiv fühle er sich wohl. »Ich wünsche mir, dass die Zeitung erhalten bleibt, mindestens bis zur Einführung des Sozialismus«, fordert er mit einem Grinsen.
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