- Kommentare
- Kirche und Reformen
Das Imperium schlägt zurück
Jana Frielinghaus über Gegner des Synodalen Weges der Katholiken
Schöne Texte, vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auf der Tagung des Synodalen Weges als »in Worte gefasste Träume« gelobt, sind das eine. Die Realität einer Institution, die von einem Klüngel von Männern regiert wird, die sich noch immer als von Gott Auserwählte mit besonderen Rechten ansehen, ist das andere.
Viele Christen kämpfen an der Basis seit der Enthüllung zahlreicher Übergriffe von Geistlichen auf Kinder für tiefgreifende Reformen - mit denen eigentlich nur das erreicht wäre, was für den Rest der Gesellschaft selbstverständlich ist: Gleichberechtigung der Geschlechter, Akzeptanz verschiedener Familienmodelle und sexueller Orientierungen. Letztere hat etwa für Angestellte der Caritas existenzielle Bedeutung. Aber all diesen Selbstverständlichkeiten stellen sich mächtige Bischöfe in den Weg. Und am Wochenende holte mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller wieder einmal einer von ihnen zu einer Generalabrechnung mit dem Synodalen Weg aus. Bei diesem »Schauspiel vor einer kirchenfremden Öffentlichkeit« gehe es »um die Macht« und »nicht um die Wahrheit des Evangeliums«, erklärte Müller. Tatsächlich müssten Leute wie er Macht abgeben, wenn sich die Reformforderungen durchsetzten. Undenkbar für Leute seines Schlages.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.