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Milliarden für die Taliban
Jana Frielinghaus über Kosten der deutschen Afghanistan-Missionen
In Grundzügen war klar, wie teuer die 20 Jahre deutscher Truppenpräsenz in Afghanistan für die Steuerzahler der Bundesrepublik waren. Jetzt liegen Zahlen auf dem Tisch, die aber noch immer bei weitem nicht die wahren Kosten dieses langen Krieges offenlegen. Doch die Daten machen schon ausreichend das eklatante Missverhältnis zwischen militärischer »Hilfe« auf der einen und der Unterstützung ziviler Kräfte deutlich.
Während aus dem deutschen Entwicklungsetat insgesamt nicht einmal 2,5 Milliarden Euro bereitgestellt wurden, hat die Beteiligung der Bundeswehr an den internationalen Einsätzen in Afghanistan weit über zwölf Milliarden Euro gekostet, die immer wieder mit der Notwendigkeit der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus begründet worden war. Genau der aber ist nach diesen und den Kriegen im Irak, in Syrien und der Vielzahl illegaler Drohneneinsätze so stark wie nie. Gerade auch in Afghanistan, wo die Nato-Alliierten riesige Waffenarsenale zurückgelassen haben, die die Taliban einerseits selbst gebrauchen können, zum größeren Teil aber an Kombattanten, Warlords und Islamisten weiterverkaufen werden, um die leeren Staatskassen zu füllen.
Und die über Jahre von den westlichen Besatzern geförderte Korruption war geradezu ein Lebenselixier für finstere Mächte in Afghanistan. Dass manche deutsche Politiker noch immer behaupten, der Terrorismus sei dort erfolgreich bekämpft worden, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Zumal all die Milliarden nichts dazu beigetragen haben, das Leben etwa der Frauen dauerhaft zu verbessern. Mit der Sorge um ihr Wohlergehen waren die Militäreinsätze auch begründet worden. Der fluchtartige Abzug der Truppen zeigte auch: Die Frauenrechte sind dem Westen in Wahrheit keinen Pfifferling wert.
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