Sabine Buder wurde ausgebremst

Politikerin bekam keine Rückendeckung für ihre Bewerbung um den CDU-Vorsitz

Im Bundestagswahlkampf hat Sabine Buder alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Direktmandat in ihrem ostbrandenburgischen Wahlkreis zu gewinnen. Die CDU-Kandidatin war auf Veranstaltungen präsent - wo sie durchaus mal Positionen der Linken zustimmte. Überall klebten Großplakate, die sie mal mit einem ihrer vier Kinder zeigten, mal mit Hund, mal einen gewaltigen Ochsen streichelnd. In den Onlinemedien war die Tierärztin mit professionell gemachten Videoclips präsent. Sie brachte sich als quasi überparteiliche Vertreterin der Interessen ihrer Region und des ländlichen Raums in Stellung.

Dennoch unterlag sie SPD-Kandidatin Simona Koß knapp. Dabei hatte sie mit 23,4 Prozent der Erststimmen das beste Ergebnis aller CDU-Kandidaten in Brandenburg eingefahren. Auf der Landesliste der Partei stand sie auf Platz acht - wegen deren desaströsen Ergebnisses schafften es darüber aber nur vier märkische Christdemokraten ins Berliner Parlament.

In überregionalen Medien forderte die 37-Jährige nach der Bundestagswahl vehement eine Erneuerung der Unionsparteien. Was für sie offenbar vor allem bedeutet: Mehr Jüngere, mehr Frauen, mehr Ostdeutsche in wichtigen Positionen. Was sich inhaltlich ändern soll, sagt sie nicht.

Am Dienstag kündigte sie an, sich selbst um den CDU-Bundesvorsitz bewerben zu wollen. Was insofern überraschte, als sie noch wenige Tage zuvor zur Wahl von Friedrich Merz aufgerufen hatte. Doch die Last-Minute-Bewerbung kam beim eigenen Regionalverband offenbar nicht gut an: Der Kreisvorstand versagte Buder am Dienstagabend mit großer Mehrheit die Unterstützung. So bleibt es wohl bei drei älteren männlichen westdeutschen Kandidaten für das höchste Parteiamt. Offenbar ist hier jemand den eigenen Parteifreundinnen und -freunden viel zu ehrgeizig. Doch man wird wohl noch von Buder hören.

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