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Kongo sucht den Weg zum Frieden
Rohstoffreichtum schützt vor Armut und Konflikten nicht
Die Demokratische Republik Kongo zählt zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt. Kupfer, Kobalt, Coltan und Gold werden dort in großem Stil abgebaut. Durch schwere humanitäre Krisen seit den 90er Jahren leben heute 75 Prozent der Kongoles*innen unterhalb der Armutsgrenze. Das führt zu weiteren Konflikten, Fluchtbewegungen, Mangelernährung und Umweltproblemen. Das Land gehört laut Fragile State Index 2021 zu den fünf instabilsten Staaten der Welt.
Die östliche Provinz Süd-Kivu ist besonders von der Krise betroffen. Auch nach dem ersten friedlichen Machtwechsel des Landes durch den Sieg des Oppositionskandidaten Felix Tshisekedi bei der Präsidentschaftswahl 2019 ist der angestrebte Wandel dort bis heute nicht zu spüren. In einem Land, das so groß ist wie zwei Drittel der Europäischen Union, reicht die Durchsetzungskraft zentraler staatlicher Strukturen von der Hauptstadt Kinshasa oft nicht bis in den weit entfernten Osten. Korruption und Willkür sind auch innerhalb des Militärs weiterhin an der Tagesordnung. Andauernde Konflikte und die weitgehend zerstörte Infrastruktur vergrößern die Armut und Instabilität in der Region.
Ende 2019 haben sich die Sicherheitslage und die humanitäre Situation im Gebiet Itombwe (Bezirk Fizi, Süd-Kivu) rapide verschlechtert. Die vorrangig interethnischen Konflikte haben ihren Ursprung im Völkermord in Ruanda 1994 mehrheitlich an Tutsi und im Massaker in Burundi an Tutsi 1993. Beide Konflikte beruhen auf den Spannungen zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit in Ruanda und Burundi, und beide Ethnien leben auch in der Demokratischen Republik Kongo.
Zusätzlich flohen 2015 viele Menschen aus Burundi wegen eines fehlgeschlagenen Staatsstreiches und folgender Gewalt über die Grenze. Durch die fliehenden Menschen setzen sich diese Konflikte in der DR Kongo fort. 2019 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Ethnien. Diese Kämpfe ließen verschiedene Menschen abermals von Itombwe ins südlichere Minembwe fliehen. Sowohl Schutzsuchende als auch die lokale Bevölkerung leiden an Mangelernährung, Armut und unter den Konflikten, die durch den höheren Bedarf an natürlichen Ressourcen wie Brennholz entstehen. Gemeinsam mit der lokalen Hilfsorganisation UGEAFI will SODI zur Befriedung der Region beitragen. Einkommen, genügend Nahrung und ein Dialog der Bevölkerungsgruppen sind die Basis hierfür.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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