- Kommentare
- Coronakrise
Vorausschauend handeln
Nach der akuten Krisenbekämpfung muss vorausschauendes Handeln die Maxime der neuen Bundesregierung in der Coronakrise sein.
Die neue Bundesregierung ist noch gar nicht im Amt, da läuft ihr schon die Zeit davon. Weil nach der dritten Corona-Welle zu viel Zeit verschwendet wurde. Weil sich das Land deshalb nun in der schlimmsten Situation seit Beginn der Covid-19-Pandemie befindet. Und weil es nun an den Ampel-Koalitionären ist, eine Kehrtwende hinzubekommen - so schnell wie möglich.
Es ist ihr Krisenmanagement, an dem sie gemessen werden wird. Daran, ob sie dazu in der Lage ist, nicht die gleichen Fehler immer wieder zu begehen. Wie kann es zum Beispiel sein, dass es nach den großen und viel diskutierten Problemen mit der Maskenbeschaffung zu Anfang der Pandemie dreieinhalb Wellen später einen Engpass bei Schnelltests gibt und die Kapazitäten für PCR-Tests fast ausgeschöpft sind? Dass es Winter wird, die Fallzahlen steigen und bei dem selbst aufgestellten Pandemie-Konzept, in dem Tests eine zentrale Rolle spielen, die Nachfrage steigen dürfte - all dies war absehbar. Oder wie kann es sein, dass die Bevölkerung unentwegt zum Impfen aufgerufen wird, was nun angesichts der dramatischen Lage immer mehr Menschen tun wollen - es aber gar nicht so einfach ist, einen Termin zu bekommen oder die nächste Impfstelle zu erreichen?
Künftig nicht nur hektisch reagieren, als ob die Probleme plötzlich vom Himmel gefallen wären, sondern vorausschauend agieren - dies wäre nach der nun anstehenden unmittelbaren Bekämpfung des explodierenden Infektionsgeschehens die wichtigste Aufgabe des von der Ampel angekündigten Krisenstabes und des ebenfalls geplanten Expertengremiums. Denn auch nach der vierten Welle wird sich das Corona-Problem nicht erledigt haben. Und eine selbst verschuldete fünfte Welle darf es nicht geben.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.