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- Polnische Reparationsforderungen
Keine Ausreden für Unrecht
Polen hat moralisch Anspruch auf Reparationen, sagt Cyrus Salimi-Asl
Die Nazi-Vergangenheit holt Deutschland immer wieder ein. Gut so, denn es gibt nichts zu vergessen und zu vergeben. Bei ihrem Antrittsbesuch in Polen könnte der frisch ernannten Außenministerin Annalena Baerbock scharfer Wind entgegenwehen. Schon länger macht Polen Ansprüche auf Reparationen für die immensen Kriegsschäden geltend. Die rechtsnationale PiS-Regierung in Warschau fährt nun auf Plakaten sogar den ehemaligen Führer als Testimonial auf. Die Bundesregierung spricht von »Diffamierung« und macht es sich damit sehr einfach.
Deutschland hat sich bislang taub gestellt und formaljuristische Argumente gegen Reparationsansprüche ins Feld geführt: Alle Fragen seien »abschließend« geklärt, Polen habe freiwillig verzichtet etc. Doch mit dieser politisch und moralisch unhaltbaren Position kann sich niemand herauswinden. Angemessene Entschädigung - über die Form muss man mit Polen sprechen - ist das Mindeste für sechs Millionen Getötete. Deutschlands historische Schuld gilt den Menschen, egal wer gerade in Warschau regiert. Wenn die neue Bundesregierung das nicht versteht, startet sie mit einer schweren Hypothek in die Beziehungen zu einem Nachbarland, das unter deutscher Großmannssucht und Arroganz besonders leiden musste.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
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