Keine Ausreden für Unrecht

Polen hat moralisch Anspruch auf Reparationen, sagt Cyrus Salimi-Asl

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Nazi-Vergangenheit holt Deutschland immer wieder ein. Gut so, denn es gibt nichts zu vergessen und zu vergeben. Bei ihrem Antrittsbesuch in Polen könnte der frisch ernannten Außenministerin Annalena Baerbock scharfer Wind entgegenwehen. Schon länger macht Polen Ansprüche auf Reparationen für die immensen Kriegsschäden geltend. Die rechtsnationale PiS-Regierung in Warschau fährt nun auf Plakaten sogar den ehemaligen Führer als Testimonial auf. Die Bundesregierung spricht von »Diffamierung« und macht es sich damit sehr einfach.

Deutschland hat sich bislang taub gestellt und formaljuristische Argumente gegen Reparationsansprüche ins Feld geführt: Alle Fragen seien »abschließend« geklärt, Polen habe freiwillig verzichtet etc. Doch mit dieser politisch und moralisch unhaltbaren Position kann sich niemand herauswinden. Angemessene Entschädigung - über die Form muss man mit Polen sprechen - ist das Mindeste für sechs Millionen Getötete. Deutschlands historische Schuld gilt den Menschen, egal wer gerade in Warschau regiert. Wenn die neue Bundesregierung das nicht versteht, startet sie mit einer schweren Hypothek in die Beziehungen zu einem Nachbarland, das unter deutscher Großmannssucht und Arroganz besonders leiden musste.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -