Einpeitscher sind überflüssig

Ulrike Henning ist gegen die Verschärfung der Impfdebatte

Steigt ihr aus der Solidarität aus, können wir das auch: Die Tonlage in der Debatte um das Impfen wird schärfer. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek würde in diesem Kräftemessen mit Ungeimpften nun gern deren Krankenkassenbeiträge erhöhen, sie im Fall einer Covid-19-Erkrankung an den Behandlungskosten beteiligen und ihnen das Krankengeld streichen. Im Auge hat der CSU-Politiker notorische Impfgegner. Deren teils hasserfüllte, teils nervige Polemik hat auch schon andere Akteure angesteckt, insbesondere von Ärzten und ihren Interessenvertretungen kommen ähnliche Wünsche. Das geht bis zu dem Traum, dass die absichtlich Ungeimpften mit ihrer Infektion gar nicht mehr im Krankenhaus aufgenommen werden sollten.

Wer diese Debatte länger beobachtet, weiß jedoch, dass eine solche Eskalation gar nichts bringt. Gegner des Impfens sehen sich dadurch eher noch bestärkt in ihrer Opferrolle. Bis zum letzten Atemzug, so wird aus Kliniken berichtet, leugnen sie den Sinn jeder Impfprophylaxe. Verbale Kraftmeierei à la Holetschek hat bei dem Thema nichts zu suchen, auch wenn der Nachrichtenmangel zu den Feiertagen dazu verführen könnte. Sachorientierte, vorausschauende Pandemiepolitik geht anders.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.