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Auf der Brücke
Admiral Henrique Gouveia e Melo lenkte Portugals Impfprogramm
Er ist ein Mann für besondere Aufgaben: Ohne viel Brimborium hat Portugals Staatschef Rebelo de Sousa am Montag Henrique Eduardo Passaláqua de Gouveia e Melo im Belem-Palast in Lissabon als neuen Stabschef der Flotte vereidigt. Der bisherige, Admiral António Mendes Calado, war vorfristig, gegen seinen Willen und begleitet von Worten persönlicher Anerkennung in die Wüste geschickt worden. Die Neubesetzung hatte in der Regierung des Sozialisten António Costa hohe Wellen geschlagen. Zugleich beförderte der konservative Präsident als Oberbefehlshaber der Streitkräfte Gouveia e Melo vom Vizeadmiral zum Admiral. Der ehrgeizige neue Flottenchef soll Portugals Marine den Schlendrian aus- und ihre Modernisierung vorantreiben. Gouveia e Melo will maritime Fähigkeiten bündeln, neue Mehrzweckschiffe und Drohnen einer Dual-Use-Marine sollen den Interessen des Landes auf dem Ozean, vor allem im »strategischen Dreieck«, das bis zu den Azoren und Madeira reicht, Geltung verschaffen.
Geboren wurde der frischgebackene Admiral mit dem energischen Kinn 1960 in Quelimane in der damaligen portugiesischen Kolonie Mosambik, mit 19 Jahren ging er zur Marine. Mehr als zwei Jahrzehnte lang übte Gouveia e Melo auf U-Booten die Jagd auf »Roter Oktober«. Auf den Booten der Daphné-Klasse »Delfim« und »Barracuda« stand er als Kommandant auf der Brücke. Zuletzt war er im Generalstab der Streitkräfte für Planungsaufgaben verantwortlich. Zu einer Art Nationalheld avancierte Gouveia e Melo zwischen Februar und September als Koordinator der Taskforce für den Covid-19-Impfplan in Kampfuniform. Mann und Maus kamen unter seinem Kommando zügig an die Nadel, das kleine, pandemiegeplagte Portugal erreichte Rekordimpfraten. Mehrere Medien des Landes, die Nachrichtenagentur Lusa ebenso wie der liberale »Expresso«, haben Gouveia e Melo deshalb als »Mann des Jahres« auf ihr Schild gehoben.
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