Vergünstigungen für die eigene Klientel

Christian Lindners 30 Milliarden Euro teure Steuer-Versprechen stehen bereits im Koalitionsvertrag

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Es gibt wenige Koalitionsthemen, beim denen sich die FDP nicht gegen SPD und Grüne durchsetzen konnte. Doch bei Steuersenkungen stieß die Mövenpick-Partei auf Granit. Das wurmt ihren Chef Christian Lindner wohl noch immer, weshalb er nun in seiner Funktion als neuer Bundeskassenwart Steuerkürzungen in Höhe von mehr als 30 Milliarden Euro ankündigte.

Wer jetzt glaubt, dass Lindner neue Maßnahmen verspricht, sollte jedoch mal in den Koalitionsvertrag schauen. Dort sind all jene, die er vollmundig in Springers »Bild am Sonntag« ankündigt, schon festgeschrieben - egal ob es sich um großzügige Verlustvortragregeln für Unternehmen oder die Absetzbarkeit von Rentenversicherungsbeiträgen handelt. Insofern braucht aber Lindner auch nicht mit neuen Steuergeschenken für Reiche und Unternehmen um die Ecke zu kommen.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Die Hausnummer von über 30 Milliarden Euro an im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Vergünstigungen zeigt, wie die FDP trotz klammer Kassen und notwendiger Zukunftsinvestitionen Politik für ihre Klientel macht. Denn welche Pflegekraft wird schon davon profitieren, dass Unternehmen weiterhin Gewinne mit Verlusten verrechnen können, um sich vor dem Fiskus arm zu rechnen?

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.