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Aus Flieger geholt
Ägyptischer Regimekritiker Hossam Menufi Mahmud Sallam verhaftet
Und wieder steckt Ägypten einen Regimekritiker in den Knast. So langsam stellt sich eine Art Gewöhnungseffekt ein, wäre da nicht ein feiner Unterschied: Der 29-jährige Hossam Menufi Mahmud Sallam wurde direkt aus einem Flugzeug geholt, ähnlich wie im Mai 2021 der belarussische Blogger Roman Protassewitsch. Sallam war zuvor am Flughafen der sudanesischen Hauptstadt Khartum festgehalten worden, durfte aber den Flug der sudanesischen Fluggesellschaft Badr Airlines in die Türkei antreten, berichtet die Webseite Egyptwatch. Wegen Rauchalarms habe man im oberägyptischen Luxor notlanden müssen, so die Fluggesellschaft. Der Alarm habe sich jedoch als falsch herausgestellt. Sallam wurde noch am Flughafen verhaftet, das ägyptische Innenministerium hat die Verhaftung inzwischen bestätigt.
Sallam engagiert sich bei den in Ägypten verbotenen Muslimbrüdern und verließ Ägypten, nachdem er den Militärputsch von General Abdel Fattah Al-Sisi von 2013 kritisiert hatte. Aus Angst vor Verfolgung lebte er im Sudan, arbeitet dort als Bauingenieur. Nach Angaben des Menschenrechtsanwalts Haitham Ghonim reiste er für ein Ingenieurbüro häufig zwischen dem Sudan und der Türkei hin und her. Da in Ägypten die Muslimbrüder als Terrororganisation eingestuft sind, gilt auch Hossam Menufi Mahmud Sallam den ägyptischen Behörden als Terrorist. Bei einem militärischen Massenprozess war er 2017 in Abwesenheit zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, so die Webseite Middle East Eye.
Das Arabische Netzwerk für Menschenrechtsinformationen, das kürzliche seine Tätigkeit in Ägypten eingestellt hat, bezeichnete ägyptische Flughäfen als »Falle für Regierungskritiker und -gegner«. Und Mona Seif, Menschenrechtsaktivistin und Schwester des inhaftierten Aktivisten Alaa Abdel-Fattah, sprach von einer neuen Phase, »in der Zivilflugzeuge auf einem Flughafen landen, der nicht ihr Ziel ist, um politische Dissidenten auszuliefern.«
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