Mitleid mit dem Vermieter

Die privaten Wohnungsunternehmen sind angesichts ihrer kurzseitigen Einbußen echt zu bedauern

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.

»Harharhar«, hört man noch immer das Echo des Mietendeckels durch die Häuserschluchten Berlins hallen, vor allem nachts oder jetzt im kalten Februar - da können sich die armen Vermieter der Hauptstadt noch einmal so richtig schön gruseln, was ihnen der letzte rot-rot-grüne Senat da vorübergehend beschert hat. Satte 140 Millionen Euro weniger Einnahmen für die Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen und Co. will der Verband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen als Folge der kurzen Mietenwahnsinn-Atempause für den Großteil der Berliner Mieter*innen berechnet haben - allerdings hochgerechnet auf 20 Jahre.

Am Ende waren es 2020 zwar nur 7 Millionen Einbuße. Aber 140 Millionen klingt natürlich schon beeindruckender. Und es ist auch ärgerlich, wenn das mit den Profiten nicht mehr so richtig auf Oberkante hinhaut: Kann nämlich sein, dass dann ein Deutsche-Wohnen-Vorstand statt der möglichen 5,5 Millionen Euro, die er jährlich laut Vergütungssystem verdienen darf, wirklich ein paar Hunderttausend weniger einstreicht. Die kriegt er ja nur mit einer überschwänglichen Nutzung des Dienstwagens wieder raus.

Und dann noch das Problem mit dem Neubau: Weil alles teurer wird, so auch die Baukosten, müssen die Wohnungsunternehmen bei Neuvermietungen eben mehr als 13 Euro pro Quadratmeter verlangen, da bleibt ihnen einfach nichts anderes übrig. Wie die landeseigenen Wohnungsunternehmen das mit der Mietobergrenze machen? Das kann und will man sich bei den Privaten gar nicht ausmalen. Geht sicherlich zulasten der Mieter*innen. Die können also froh sein, wenn sie das bisschen Aufschlag bei den Bestandsmieten auszubaden haben, zusätzlich zu den leider nun mal steigenden Energiekosten. Wirklich leidtun können einem am Ende aber wirklich nur die armen Vermieter.

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