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Eindringlicher Weckruf
Der neue Bericht des Weltklimarates kritisiert unzureichende Maßnahmen der Regierungen
Nach Dürren mit verheerenden Bränden ist Australien aktuell von Überschwemmungen betroffen. In der Stadt Lismore im Bundesstaat New South Wales brachen mehrere Deiche. Betroffen sind etwa 43 000 Einwohner*innen. Im Bundesstaat Queensland steht die Stadt Brisbane zum Teil unter Wasser. Seit Beginn des Unwetters vor knapp einer Woche kamen nach Behördenangaben mindestens acht Menschen ums Leben.
Das ist nur ein aktuelles Beispiel für die 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen, die laut dem neuen Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC schon jetzt hochgradig gefährdet sind durch die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels. Bereits die bisherige Erwärmung um 1,1 Grad habe «Auswirkungen auf natürliche und menschengemachte Systeme in Europa», heißt es in dem am Montag in Berlin veröffentlichten Bericht. Dieses Risiko werde durch sozial-ökonomische Ungleichheit sowie nicht nachhaltige Nutzung von Land und Meeren weiter erhöht. Das erhöhe Armut und Ungleichheit und werde mehr Menschen, die in ihrer Heimat kein Auskommen mehr haben, zur Migration zwingen.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Die Regierungen täten noch lange nicht genug, um die schlimmsten Gefahren abzuwenden, so der Weltklimarat. Das gilt laut Hans-Otto Pörtner auch für die Bundesregierung. Der Ko-Vorsitzende der IPCC-Arbeitsgruppe über die Folgen des Klimawandels und den Anpassungsbedarf gibt ihr schlechte Noten. «Für die Ambitionen kriegt sie eine Drei und für die Umsetzung eine Vier minus bisher», sagte Pörtner, Meeresbiologe beim Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, der Deutschen Presse-Agentur. «Die Wissenschaft sagt das Richtige, aber die Politik hat Schwierigkeiten, das Richtige zu tun, und schnell genug zu tun», erklärte Pörtner. «Wir haben ein schrumpfendes Zeitfenster.» Wichtigste Aufgabe sei das Einhalten der Klimaziele, damit die globale Erwärmung nicht über 1,5 Grad steigt. «Kompromisslos.»
Die so gescholtene Bundesregierung kündigte am Montag weitere Maßnahmen an. So sollen ärmere Länder stärker unterstützt werden, wie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in Berlin bekannt gab. Konkret sollen 21 Millionen Euro zusätzlich in die Initiative InsuResilience Global Partnership fließen, die betroffene Länder gegen Klimarisiken absichert. Bundesumweltministerin Steffi Lemke forderte mehr Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten und versprach, die Bundesregierung werde «die Klimaanpassung konsequent angehen».
Der Klimarat fordert indes fundamentale gesellschaftliche Veränderungen: Die Energie müsse sauber, die Wegwerfmentalität beseitigt werden. Städte und Landwirtschaft müssten nachhaltig und die Mobilität verändert werden. Wichtig sei, die gesamte Bevölkerung mitzunehmen, mahnte die Klimaforscherin und Mitautorin Daniela Schmidt: «Wenn wir wunderbare grüne Städte haben, können sich Leute, die da jetzt leben, das vielleicht dann nicht mehr leisten», sagte sie.« Mit Agenturen
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