- Kommentare
- Pandemiepolitik
Es ist nichts vorbei
Ulrike Henning über das Abklingen der Pandemiedebatte
Schleichend verschwindet die Pandemiethematik aus den Schlagzeilen. Gerade noch punktet Bremen damit, als erstes Bundesland die 90 Prozent Erstimpfungen erreicht zu haben - allerdings sind darunter auch Seeleute und Pendler aus Niedersachsen. Der Trend zur Kleinteiligkeit, der nicht nur dem föderalen System zu verdanken ist, setzt sich fort: Einreisen nach Deutschland sind wieder einfacher - aber noch nicht auflagenfrei. Getanzt werden darf wieder, aber mit Maskenpflicht in der Erschöpfungspause. Und so weiter.
Vom Gesundheitsministerium wurde am Donnerstag die Pressekonferenz mit Minister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler abgesagt, ein 14-tägiger Rhythmus würde jetzt reichen. Wer hat die Veranstaltung dann angesetzt? Dabei ist Ausdauer in Pandemiefragen auch deshalb angesagt, weil Strittiges zu klären ist. Teils vor Gerichten, wie bei Entschädigungsfragen etwa für Firmen. Oder Abrechnungsunklarheiten bis -betrug bei Tests und Maskenkauf. Auch wenn es für die Seelenruhe heilsam wäre, weniger von Corona zu hören: Es sollte sich niemand dahinter verstecken können, dass es anderswo aktuell mehr Unklarheiten gibt als in der deutschen Pandemiepolitik der letzten zwei Jahre.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.