Im Schatten der Aufmerksamkeit

Ulrike Henning relativiert die Rekordinzidenz bei Corona-Positivtests

Fast unbemerkt reißt Deutschland den Rekord bei der Sieben-Tage-Inzidenz der positiv auf Sars-CoV-2 Getesteten: Fast 250.000 Fälle wurden registriert. Aktuell dürfte das aus mehreren Gründen eine Untererfassung sein. So wird weniger getestet, weil zum Beispiel der Handel ohne Test offen steht. Auch die Nachverfolgung seitens der Gesundheitsämter ist an einem Punkt, der nur mit »fast ganz aufgegeben« zu umschreiben ist.
Das Ruder jetzt noch einmal herumzureißen und die Maßnahmen wieder zu verschärfen, scheint trotz der relativ hohen Zahl von Todesfällen keine gute Idee.

Denn die Bürger interessiert anderes im Moment offenbar mehr, das zeigt der ausbleibende Fortschritt beim Impfen. Insofern müssen die Bundesländer absehbar mit dem beschlossenen Werkzeugkasten für Hotspots auskommen. Nicht nur das: Auch die Menschen hierzulande müssen lernen, persönlich angemessen auf das Infektionsgeschehen zu reagieren. Wer will, kann Abstand halten und eine Maske tragen, das Familientreffen ins Freie verlegen. Inzwischen sollten alle wissen, was es bedeutet, schwer an Corona zu erkranken. An die besonders Gefährdeten zu denken, liegt nun ebenfalls bei jedem Einzelnen. Wer jetzt wieder nach dem starken Staat ruft, spricht Menschen jede Lernfähigkeit ab.

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