Schneller handeln gegen Nazis

Sebastian Weiermann über die Razzien gegen Rechtsradikale

Es ist gerade einmal anderthalb Wochen her, dass das Büro der Linke-Landtagsabgeordneten Kati Engel in Eisenach angegriffen wurde. Scheiben splitterten. Wer posierte kurz zuvor an der Schießbude bei einem Volksfest? Bundesweit bekannte Neonazis, die auch Ziel der Durchsuchung am Mittwoch waren. Wer traf sich in der Eisenacher NPD-Zentrale? Auch bekannte, zum Terror bereite Neonazis.

Ist das alles eine Neuigkeit? Nein! Antifaschistische Recherchegruppen und Linke-Politiker*innen haben schon lange davor gewarnt, dass Faschisten in Eisenach einen »Nazi-Kiez« aufbauen wollen. Konkret konnten sie die handelnden Personen und ihre Rolle in der extremen Rechten benennen. Sie beschäftigen sich mit der Szene und machen ihr Wissen transparent. Das unterscheidet sie immer noch von staatlichen Akteuren. Zwar heißt es vom Generalbundesanwalt, dass Gruppen, die Ziel der aktuellen Durchsuchungen waren, teilweise schon seit Jahren zum Beispiel vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Aber passiert ist lange nichts. Deswegen bleibt festzustellen, dass die Durchsuchungen am Mittwoch zwar gut und richtig waren, sie aber wie so oft zu spät kamen. Ein »Frühwarnsystem« gegen Rechts sind die Sicherheitsbehörden nicht.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.