- Berlin
- Pride
Regenbögen unterm Plattenbau
Die »Marzahn-Pride« kommt immer besser an
Die dritte Marzahn Pride war bunt und queer wie eh und je. Am Samstag zogen rund 800 Demonstrations-Teilnehmer*innen von der S-Bahn-Station Raoul-Wallenberg-Straße durch die Ostberliner Plattenbau-Kulisse bis zum Victor-Klemperer-Platz. Zwischen den am Christopher Street Day obligatorischen Regenbogenflaggen wurden auch Ukraine-Fahnen geschwenkt. Denn neben der Selbstermächtigung der gesamten LGBTIQ*-Gemeinschaft stand die Solidarität mit queeren Menschen aus der Ukraine im Fokus der Veranstaltung.
Zu der Pride hatte wie bereits die zwei Male zuvor der Verein russischsprachiger queerer Menschen Quarteera eingeladen. Wanja Kilber, Vorstandsvorsitzender von Quarteera, ist großer Fan der Ost-Berliner Pride. »Es werden in beide Richtungen Vorurteile abgebaut«, so Kilber zu »nd«. Manche Teilnehmer*innen seien zum ersten Mal im Bezirk und von der freundlichen Atmosphäre überrascht. Gleichzeitig werde der Austausch zwischen Nachbarschaft und queerer Community mit jedem Jahr lebendiger. Dieses Mal seien auf dem anschließenden Straßenfest neben einem armenischer Performance-Künstler mit den »Tanzmäusen« auch Kinder aus dem Kiez aufgetreten. »Wir fühlten uns willkommen«, freut sich Kilber.
Einen schwulenfeindlichen Übergriff gab es leider dennoch, ein Teilnehmer sei beleidigt und angespuckt worden. Für Kilber spricht das aber nicht gegen Marzahn. »Sowas kann auch am Nollendorfplatz passieren«, meint er. »Man sollte nicht ganze Gegenden stigamtisieren.«
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.