Realitätsverweigerung

Lisa Ecke zur Bafög-Reform

Eine realistische Wohnungsmiete liegt bei 360 Euro – zumindest meint das die Ampel-Koalition. Soviel ist jedenfalls künftig durch die »Bafög-Reform« höchstens für die Miete vorgesehen. Besser als die bisher vorgesehen 325 Euro, klar. Doch auch 360 Euro reichen in den meisten Uni-Städten nicht einmal für ein kleines WG-Zimmer. Studieren muss man sich weiterhin leisten können. Auch die Lebensrealität vieler Azubis, die ein so mickriges Ausbildungsgehalt bekommen, dass sie dieses mit Bafög aufstocken müssen, wird schlicht ignoriert. 

Immerhin wurde das Höchstalter für den Bafög-Bezug angehoben. Auch die Anhebung des Schonvermögens auf 15 000 Euro für unter 30-Jährige ist richtig. Vergleicht man das mit dem viel geringeren Schonvermögen für junge Hartz-IV-Beziehende, zeigt sich jedoch, wie willkürlich so etwas festgelegt wird. Auch an dem Zwang zur Verschuldung und zur Regelstudienzeit ändert sich für junge Menschen nichts. Insgesamt bleibt trotz »Reform« alles beim Alten. Vor allem dass der Bafög-Satz geringer steigt als die Lebenserhaltungskosten, ist fatal. Armut und Bildungsungerechtigkeit werden künftig also sogar verschärft. 

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -