- Kommentare
- Energie
Der Winter wird kommen
Es braucht verbindliche Verbrauchsreduzierung beim Gas
Die Erleichterung war zu spüren, als wieder Gas aus der Pipeline Nord Stream 1 ankam. Erneut ist der Fehler der Vergangenheit greifbar, sich abhängig von riesigen Gasmengen und dann auch noch von einem Hauptlieferanten zu machen. Und die Unsicherheit wird bleiben – egal, ob man außenpolitisch den starken Max gegenüber dem Kreml markiert oder als Bittsteller antanzt.
Ohne eine deutliche Verbrauchsreduzierung, übrigens auch bei Öl, jetzt einzuleiten, riskiert man eine womöglich chaotische Lage gegen Ende des Winters. Wirtschaftslobbyisten werden dann erst recht auf ein Ende der Notfall-Priorisierung drängen, die völlig zu Recht Privathaushalte von Lieferkürzungen ausnimmt. Minister Robert Habeck setzte bisher auf eine Plakatkampagne und Verbaldrama, seine Regierungskollegen auf Aussitzen. Der Winter wird aber kommen, daher braucht es verbindliche Maßnahmen, die Großverbraucher am stärksten in die Pflicht nehmen, da sie das größte Einsparpotenzial haben bzw. am meisten Energie verschwenden. Das wäre gut für die Versorgungssicherheit, den sozialen Frieden, die Preisdämpfung und den zuletzt arg ramponierten Klimaschutz.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.