- Kommentare
- Zwangsräumung
Geräumt und gestorben
Sebastian Weiermann fordert mehr soziale Solidarität
Am vergangenen Mittwoch hat in Köln eine Zwangsräumung ein tödliches Ende gefunden. Zweimal schossen Polizisten auf den Mann, der »geräumt« werden sollte. Er soll sie aggressiv mit einem Messer bedroht haben. Nun könnte man viel schreiben über Polizisten, die nicht mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen umgehen können oder über das Fehlen einer unabhängigen Stelle, die nach solchen Vorfällen gegen die Polizei ermittelt. Dazu ist eigentlich alles gesagt, der politische Wille zur Änderung fehlt allerdings.
Etwas anderes kann sich aber ändern, dafür braucht es nur ein wenig Einsatz. Am Samstag waren nur 30 Menschen bei einer Kundgebung nach der tödlichen Zwangsräumung. Und das in der Millionenstadt Köln! Das ist zu wenig. In den kommenden Monaten ist damit zu rechnen, dass soziale Verwerfungen zunehmen werden. Für die gesellschaftliche Linke ist es nun die drängendste Aufgabe, Solidarität zu organisieren. Jetzt müssen die Netzwerke aufgebaut werden, um da zu sein, wo Menschen das Geld für die Stromrechnung oder den Einkauf fehlt. Jetzt müssen kollektive Antworten gefunden werden.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.