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Politik fürs Lokale
Indigene Politikerin Mary Peltola vertritt Alaska in Washington
Mary Peltola hat die Waage der US-Politik Richtung Demokraten gekippt. Gerade hat sie eine Sonderwahl für Alaskas einzigen Sitz im US-Repräsentantenhaus mit 51,5 Prozent gewonnen. Sie wird damit die erste Frau und erste indigene Politikerin in dieser Funktion. Als Mitglied des Yupik-Stammes ersetzt die 49-jährige den verstorbenen Republikaner Don Young, der fast 50 Jahre Alaska in Washington vertrat. Doch bereits im November wird der Sitz wieder regulär gewählt, und wieder wird Peltola auf die Trump-Kandidatin und ehemalige Alaska-Gouverneurin Sarah Palin als Konkurrentin treffen.
Peltolas Sieg gibt den Demokraten Hoffnung, besonders nach der jüngsten Niederlage der Anti-Trump Kandidatin Liz Cheney in Wyoming. Den ganzen Sommer versuchen die Parteien, ein Muster für die November-Wahlen zu erkennen. Es gilt: »Alle Politik ist Lokalpolitik«. Alaskas Bürger honorieren, dass Peltola sich für kleine Fischereibetriebe einsetzt, obwohl die Lachsbestände schwinden. Ihren Status als Frau und Indigene spielt sie herunter: »Am wichtigsten ist, dass ich Bürgerin von Alaska bin, und ich wurde gewählt, um alle Mitbürger zu repräsentieren«, sagte sie den Alaska Public Media. Peltola hat die Region Bethel als Abgeordnete in der Hauptstadt Juneau vertreten und auch für ein Bergbauprojekt gearbeitet. Sie wuchs in ländlicher Umgebung auf und hat vier Kinder.
Dagegen haben Sarah Palin und Liz Cheney gegen das Primat der Lokalpolitik verstoßen: Palin wird vorgeworfen, dass sie nach der Kandidatur als Vizepräsidentin im Jahr 2008 ihren Gouverneursposten einfach aufgab. Cheney hat Trump den Kampf angesagt, die Belange der Bürger Wyomings diesem Kampf scheinbar untergeordnet. Das erkennbare Muster: Die Wähler wollen Politiker, die sich um lokale Interessen kümmern. Peltola und Sarah Palin waren sogar befreundet. »Sie hat ein Herz für Alaska. Wir vertreten einfach sehr, sehr gegensätzliche Positionen«, sagt Palin über Peltola.
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