Die CDU und die Gasspeicher

Hilfloser Versuch der parteipolitischen Profilierung

Jetzt haben also auch CDU und CSU bemerkt, dass die Energieversorgung zur kritischen Infrastruktur gehört und nicht nur ein weiterer Spielball des Marktes sein sollte. Die Bundestagsfraktion fordert, die Gasspeicher unter staatliche Verwaltung zu stellen, um von Russland unabhängiger zu werden. Doch hierbei geht es lediglich um parteipolitische Profilierung der Konservativen, die in der Energiekrise bisher blass sind. Der Gazprom-Speicher in Rehden ist schon seit dem Frühjahr unter staatlicher Verwaltung, die anderen erfüllen brav die staatlichen Füll-Vorgaben.

Wer sich ernsthaft Gedanken über die kritische Infrastruktur macht, sollte nicht auf Krisen-Schnellschüsse setzen, sondern auf langfristige Strategien, die neben Versorgungssicherheit auch Klimaneutralität und Bezahlbarkeit anstreben. Da gäbe es sehr viel zu tun: staatliche Eingriffe statt Anreizregulierung und bisherigem Strommarktdesign, verbindliche Vorgaben für den Ausbau der Erneuerbaren und für die Energieeffizienz in allen Sektoren. Und vor einer Nationalisierung der Gasspeicher sollte erst mal geklärt werden, welche Bedeutung diese im künftigen Energiesystem noch haben.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.