Fortschrittliche Katholiken

Sebastian Weiermann über den Synodalen Weg

360.000 Menschen haben die katholische Kirche im vergangenen Jahr verlassen. Die durch Kirchenmänner verübte sexualisierte Gewalt und der Umgang damit führen zu immer neuen Skandalen. Die Kirche ist in einem miserablen Zustand. Darüber muss man nicht traurig sein. Die Institution steht für patriarchales Denken und verkrustete Strukturen.

Allerdings gibt es auch tausende Katholik*innen, die wollen, dass ihre Kirche für etwas anderes steht. Sie kämpfen für Geschlechtervielfalt, für soziale Gerechtigkeit und demokratische Strukturen. Viele von ihnen haben große Hoffnungen in den Synodalen Weg gesetzt. An diesem Wochenende wird maßgeblich entschieden, wie berechtigt diese Hoffnungen sind. Werden die fortschrittlichen Texte bei der Synodalversammlung abgelehnt, dann könnte die Kirche viele engagierte Menschen verlieren. Der weitere Weg für die Institution wäre dann vorgezeichnet: Sie würde als gesellschaftlich relevante Kraft absterben und endgültig zu einem Ort für reaktionäre Kräfte, denen der Wille fehlt, gesellschaftliche Realitäten anzuerkennen.

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