- Kommentare
- Sozialpolitik
Konzertierte Teil-Aktion
Die Verweigerung eines Sozialgipfels durch den Kanzler lässt tief blicken
Der Bundeskanzler ist vermutlich ein viel beschäftigter Mann. Und so kann er nicht jeden an ihn gerichteten Brief beantworten. Doch dass er das Schreiben eines Bündnisses aus Sozialverbänden, Mieterbund und Tafeln, in dem ein Sozialgipfel gefordert wird, seit Wochen ignoriert, lässt tief blicken. Über Hilfen für Unternehmen und Gehaltssubventionen hat der Kanzler nun zum zweiten Mal mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern gesprochen. Doch was ist mit den vielen anderen, die derzeit echte Existenzsorgen haben?
Die Regierung hat zwar einiges gemacht oder auf den Weg gebracht, aber spät und noch immer halbherzig. Der Eindruck ist, dass die akuten sozialen Probleme nebenbei mit abgehandelt werden. Dabei müssten sie ins Zentrum des Regierungshandelns rücken. Ein Sozialgipfel könnte der Auftakt sein.
Danach sieht es nicht aus, wie auch der Umgang des Kanzlers mit dem Bündnisschreiben zeigt. Aber vielleicht besser keine Antwort als die ehrliche: »Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für Ihr Schreiben. Ich habe aber gerade Besseres zu tun. Ihr Olaf Scholz.«
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!