- Kommentare
- Entlastung der Krankenhauspflege
Der Trick mit dem Veto
Ulrike Henning über Pfusch in der Gesundheitsgesetzgebung
Wie zuletzt häufiger wurde auch am Mittwoch ein Gesetzentwurf im Gesundheitsausschuss behandelt, der ein klares Thema hatte, dem aber kurz vor knapp zusätzliche Themen aufgeladen wurden. Ursprünglich ging es um die Entlastung der Krankenhauspflege. Ergänzungen wurden teils erst am Vortag eingefügt. Die Pflegepersonalregelung laut Entwurf folgt dem ursprünglichen Konzept nur im Ansatz. Dass mehr Personal eingestellt werden muss und wo es herkommen soll, bleibt außen vor. Der Ausweg, einige stationäre Fälle nur noch tagesklinisch zu behandeln, ist im Prinzip ein richtiger Ansatz, mit dem Pflegepersonal entlastet werden könnte. Die Krankenhäuser sind dafür, fordern aber eine gründlichere Vorbereitung.
Dass aber dem Bundesfinanzminister bei Vorgaben zur Pflegepersonalbedarfsermittlung ein Vetorecht zugesprochen wird, setzt dem Ganzen die Krone auf. Daraus lässt sich nur schließen, dass Gesundheitsminister Lauterbach einen aus seiner Sicht sauberen Weg sucht, eben doch mit dem Pflegepersonal von heute, zu den schlechten Konditionen von heute, weiter durchzukommen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.