- Kommentare
- Treffen der EU-Verteidigungsminister
Krieg statt Frieden
Peter Steiniger zur EU-Ausbildungsmission für ukrainisches Militär
Die Bundesrepublik marschiert vorneweg: 5000 Soldaten der im Krieg mit Russland befindlichen Ukraine sollen ab sofort auf deutschem Boden militärisch fit gemacht werden. Insgesamt wollen die EU-Staaten in den kommenden zwei Jahren drei Mal so viele ukrainische Militärs auf EU-Gebiet trainieren und dafür Millionen ausgeben. Es geht um Truppen, die auf dem Schlachtfeld eingreifen sollen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobt die Initiative als Ergänzung zu dem, »was die Nato-Verbündeten tun«. Das gilt vor allem für die Briten und das Pentagon, die bereits seit 2014 die Fähigkeiten der Ukraine zur Kriegsführung enorm entwickelt haben. Stoltenbergs Teilnahme am Treffen der EU-Verteidigungsminister steht für die Verzahnung der US-geführten Allianz mit der Friedensnobelpreisträgerin von 2012: Wo sie auftaucht, ist die Nato nicht mehr weit. Um die Abwehr der russischen Invasion allein geht es nicht: Die EU-Mission ist langfristig und geopolitisch ausgerichtet. Gegenüber Waffenlieferungen ist das Projekt auch völkerrechtlich ein riskanter Qualitätssprung hin zur Kriegspartei. Und Ukrainer, die von Deutschen das Schießen lernen, wecken keine guten historischen Erinnerungen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.