Im Würgegriff Washingtons

Ramon Schack über die philippinisch-amerikanischen Beziehungen

  • Ramon Schack
  • Lesedauer: 1 Min.

Nach dem Besuch von US-Vizepräsidentin Harrison in dem südostasiatischen Inselstaat steht fest: Washington baut seine militärische Präsenz vor Ort massiv aus.

Die USA haben die Philippinen schon als eine Art Kolonie betrachtet und behandelt, als Präsident Theodore Roosevelt um 1900 einen Krieg mit dem spanischen Kolonialreich vom Zaun brach, um dessen überseeische Gebiete in der Karibik und dem Pazifik unter die Kontrolle Washingtons zu bringen. Diese Entwicklung setzte sich fort und steigerte sich während des Vietnam-Krieges, als die Philippinen als einer der bedeutendsten US-Stützpunkte im Pazifik fungierten. Unter dem Klan der Familie Marcos, deren Sohn heute wieder an der Macht ist, fand dieses Treiben einen Höhepunkt.

Präsident Rodrigo Duterte, bis Juni im Amt, war darum bemüht, Washingtons Einfluss zu reduzieren und die Beziehungen zu Peking auszubauen. Gelungen ist ihm dieses nicht. Aufgrund der geografischen Nähe der Philippinen zu dem Einflussgebiet Pekings stellt die Unterordnung unter Washingtons geopolitischer Strategie ein hohes Risiko dar.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!