Bildung ist für alle da

Im deutschen Schulsystem gibt es gravierende Probleme, die seit Jahren nicht gelöst werden

Kinder mit Schulranzen laufen am ersten Schultag in Bayern die Treppe an der Grundschule hoch. Bei Viertklässlern gibt es große Unterschiede beim sprachlichen Ausdrucksvermögen.
Kinder mit Schulranzen laufen am ersten Schultag in Bayern die Treppe an der Grundschule hoch. Bei Viertklässlern gibt es große Unterschiede beim sprachlichen Ausdrucksvermögen.

Das Ergebnis der Studie kann nicht zufriedenstellen. Bei Viertklässlern gibt es große Unterschiede beim sprachlichen Ausdrucksvermögen. Nachholbedarf haben allen voran jene, die keine akademischen Eltern haben und bei denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird. Diese Tendenz ist hinlänglich bekannt. Sie ist auch ein Grund dafür, dass Deutschland bei Pisa-Studien nur mäßig abschneidet. Die Verantwortlichen tun dann immer so, als wären sie in einer WM-Vorrunde ausgeschieden. Es gibt schließlich den hohen Anspruch, eine Bildungsnation zu sein. Aber dazu gehört auch, dass alle mitgenommen und entsprechend gefördert werden, nicht nur Ben und Lia, sondern auch Abel und Ghena.

Ein Schritt in diese Richtung kann eine Ganztagsbetreuung sein, die ab 2026 schrittweise an allen Grundschulen eingeführt werden soll. Das DIW stellte kürzlich in einer Studie fest, dass eine Nachmittagsbetreuung sich positiv aufs Sozialverhalten der Kinder auswirkt. Unklar ist aber, ob das Vorhaben tatsächlich wie geplant umgesetzt werden kann. Aktuell sind nämlich die Mängel im Schulsystem so gravierend, dass es illusorisch scheint, die Angebote in absehbarer Zeit zu erweitern.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.