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Starterlaubnis am Segelfliegerdamm
Nach Blockade gibt es grünes Licht für den Bebauungsplan des Flugplatzes Johannisthal
Den Plänen für das sogenannte Areal Müller-Erben steht nichts mehr im Weg. In einer Sondersitzung hat der Stadtentwicklungsausschuss im Abgeordnetenhaus am Montag den Bebauungsplan (B-Plan) für unter anderem 1800 Wohnungen am Segelfliegerdamm in Johannisthal auf den Weg gebracht. Im Sommer stießen die Pläne noch wegen eines damals geringen Anteils an Sozialwohnungen und fehlenden Denkmalschutzes auf Widerstand bei Grünen und Linken. Dem Abgeordnetenhaus wurde der B-Plan erst im zweiten Anlauf vom Senat vorgelegt.
Im Norden des Entwicklungsgebietes Adlershof soll auf den Flächen des ehemaligen Flugplatzes auf 21 Hektar ein neues Quartier entstehen. Der Bebauungsplan, der final am Donnerstag im Abgeordnetenhaus beschlossen werden soll, sieht unter anderem 1800 Wohnungen vor, von denen nun ein Viertel als Sozialwohnungen errichtet werden sollen. Elf Hektar des bisher noch vollständig in Privatbesitz befindlichen Areals wird das Land unter Verkehrswert kaufen, unter anderem, um günstig Gewerbeflächen bereitstellen zu können. »Es ist der Schlussstein für die Entwicklungsmaßnahme Adlershof«, freute sich Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) am Montag. Die Zeit eilt, denn ohne Verabschiedung droht, dass die Flächen aus dem Entwicklungsrecht entfallen. Wenn alles glatt läuft, könnte 2025 mit dem Wohnungsbau begonnen werden.
Im Vorfeld gab es viel Streit vor allem um den Erhalt von Baudenkmälern auf dem Gelände. Anfang des vergangenen Jahrhunderts eröffnete der jüdische Unternehmer Arthur Müller hier einen zivilen Flugplatz und eine Luftfahrtproduktion. Zu DDR-Zeiten produzierte dann der VEB Kühlautomaten am Standort. Nachdem das Gelände in die Treuhand überging, verfielen die historischen Hallen. Anfang der 2000er Jahre wurde das Gelände an die Erbengemeinschaft von Müller rückübertragen. Zunächst sollte ein reines Gewerbegebiet entwickelt werden. Mit dem späteren Wohnungsbedarf rückte man davon ab.
Durch den Verfall der vergangenen Jahrzehnte ist die Gebäudesubstanz der Hallen miserabel. Mehrere sollen abgerissen werden. Vor allem um die Halle 4 wird gekämpft. Zwar will der Eigentümer noch prüfen lassen, ob diese nicht doch erhalten werden kann. Doch falls nicht, soll ein Neubau sich an der Basilika-Architektur der historischen Halle orientieren und beispielsweise die Deckenleuchten des Originalgebäudes in den Neubau integrieren. »Es gibt viele Beispiele für Hallen, die in einem schlechteren Zustand sind und die erhalten werden konnten«, sagt Daniela Billig von der Grünenfraktion. Es gebe Experten, die das auch in Johannisthal könnten. Auch Katalin Gennburg von den Linken findet: »Wir können es uns nicht leisten, Berlins Stadtbauhistorie zu beseitigen.« Dass der Neubau sich an die Architektur der historischen Halle anlehnen soll, reiche nicht aus, sagen beide Politikerinnen.
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