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  • Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt

Angstfreies Wohnen für alle

Hausverwaltungen müssen vor Diskriminierung schützen, meint Nora Noll

  • Nora Noll
  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn wir über das Wohnen reden, dann reden wir eigentlich über alles: Wir reden über den Ort, wo wir uns nach einem Winterspaziergang die Füße auftauen, wo wir in Jogginghose eine Grippe auskurieren, wo wir weinen, aufs Klo gehen, Sex haben – kurzum, wo sich intimste Momente unseres Lebens abspielen.

Deswegen ist Wohnen ein Menschenrecht und sollte auch in Deutschland ein Grundrecht sein. Um dieses Recht für alle zu gewährleisten, müsste der Zugang zu Wohnungen, die auch zum eigenen Leben passen, diskriminierungsfrei gestaltet werden. Das fängt bei dem Wohnungsangebot an: Derzeit haben sich die landeseigenen Wohnungsgesellschaften dazu verpflichtet, 63 Prozent ihres Bestandes an Menschen mit Wohnberechtigungsschein zu vergeben. Ein hoher Anteil, der trotzdem nicht ausreicht. Der Privatbestand ist ohnehin ausgenommen.

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Es geht weiter bei der Vergabe: Zufallsgeneratoren können gewährleisten, dass nicht schon vor einer Wohnungsbesichtigung Bewerber*innen aufgrund rassistischer Vorurteile ausgesiebt werden. Doch nach der Besichtigung entscheiden wieder Menschen. Um hier gegen Diskriminierung anzugehen, braucht es klar nachvollziehbare und transparente Auswahlkriterien.

Und auch nach dem Einzug müssen Menschen vor Diskriminierung geschützt werden. Hausverwaltungen können sich bisher noch viel zu einfach aus dem Schneider ziehen. Zwar sind sie gesetzlich dazu verpflichtet, Mieter*innen vor Störungen durch Nachbar*innen zu schützen. Aber die Realität zeigt, dass Verwaltungen selten angemessen mit Diskriminierung umgehen. Anstatt Konsequenzen für Täter*innen zu ziehen, wird die Gewalt als Streit zwischen zwei ebenbürtigen Parteien verharmlost.

Die Fachstelle »Fair mieten – fair wohnen« entwickelt in ihrem Leitbild deshalb Ansätze, um Menschen in ihrem eigenen Zuhause vor Diskriminierung zu schützen. Nur leider haben die Landeseigenen dieses Leitbild bisher nicht unterschrieben. Das sollte sich schnellstens ändern.

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