Status quo wird bleiben

Lisa Ecke zu den Zahlen über Altersarmut bei Frauen

Frauen trifft Altersarmut überdurchschnittlich oft. Diese Binsenweisheit wird als gegeben hingenommen. Einen politischen Willen, das zu ändern, sucht man vergeblich. 48,5 Prozent der Vollbeschäftigten, die nach 45 Arbeitsjahren auf eine Rente von weniger als 1000 Euro zusteuern, sind weiblich. Obwohl nur ein knappes Drittel aller Vollzeit-Arbeitnehmer Frauen sind. Dabei wird oft so getan, als wären Frauen vor allem daher öfter von Altersarmut betroffen, weil sie seltener Vollzeit arbeiten.

So will die Ampel gegen weibliche Altersarmut vorgehen, indem sie das Ehegattensplitting abschafft. Baut aber zeitgleich Mini- und Midijobs aus, bei denen nichts oder nur wenig aus Rentenkonto geht. Wenn für viele Frauen nur die Wahl zwischen schlecht bezahltem Vollzeitjob mit hohen Abzügen oder wenigen bis keinen Abzügen im Mini- oder Midijob besteht, ist die Entscheidung nicht schwer. Es reicht nicht, halbherzig dafür zu sorgen, dass (unbezahlte) Sorgearbeit gerechter aufgeteilt wird, indem Frauen öfter Vollzeit arbeiten. Neben grundlegenden Verbesserungen bei der gesetzlichen Rente ist auch die Aufwertung von mies bezahlten (Pflege-)Berufen wichtig, in denen großteils Frauen arbeiten.

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