»Mr. Fixit«

Chris Hipkins tritt in Neuseeland die Nachfolge von Jacinda Ardern an

  • Barbara Barkhausen, Sydney
  • Lesedauer: 2 Min.

Neuseeland hat nach dem überraschenden Rücktritt der Sozialdemokratin Jacinda Ardern einen neuen Premierminister: Ihr Parteikollege Chris Hipkins, ein langjähriger Freund der bisherigen Regierungschefin, wurde am Mittwoch offiziell als neuer Premierminister vereidigt. Er war am Sonntag in einer parteiinternen Abstimmung als Nachfolger Arderns auserkoren worden. Hipkins, dessen Interesse für Politik einst vor 25 Jahren geweckt wurde, als er als junger Student nach einer Demonstration in einer Polizeizelle landete, ist der 41. neuseeländische Premierminister.

Hipkins, der Politik und Kriminologie studiert hat und seit 2008 im Parlament sitzt, steht vor einem harten Kampf. Denn laut Umfragen sieht es derzeit nicht gut für eine dritte Amtszeit der regierenden Labour Partei aus, die die vergangene Wahl 2020 noch überlegen gewonnen hatte. Zuletzt lag sie hinter der wichtigsten Oppositionspartei, der National Party. Zudem fehlt Hipkins die »Starpower«, die Ardern aufgrund ihres erfolgreichen Krisenmanagements auf internationaler Ebene hatte. Letzteres könnte ihm jedoch auch zugutekommen. Hipkins steht für Solidität. Seine Priorität als Premierminister sei es, neuseeländischen Familien und Unternehmen durch die aktuelle wirtschaftliche Krise zu helfen, sagte der zweifache Vater, der sich selbst als »normalen, gewöhnlichen Kiwi« beschreibt, der Würstchen im Teigmantel liebt und mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Derzeit wird prognostiziert, dass die neuseeländische Wirtschaft in den kommenden Monaten in eine Rezession rutschen wird, da die Zentralbank die Zinssätze anheben muss, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen. Die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten haben den Alltag vieler Neuseeländer in den vergangenen Monaten deutlich erschwert. Wie gut dem Politiker, den Medien in der Vergangenheit bereits als »Mr Fixit« bezeichnet haben, ein Ausgleich dafür gelingen wird, wird für viele Wähler vermutlich der Maßstab bei den Parlamentswahlen im Oktober sein.

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