Dissonantes Konzert

Peter Steiniger zu den Signalen des Treffens der G20-Minister

Auf dem G20-Außenministertreffen in Neu Delhi wurde in aufgeheizter Weltlage miteinander und vor allem übereinander geredet. Dabei fehlte es multilateral ebenso wenig an offenen Vorwürfen wie an versteckten Drohungen. Umso mehr aber an substantiellen Fortschritten beim Bau von Brücken für die Diplomatie. Nachdem Pekings 12-Punkte-Friedensplan für die Ukraine im Westen eher distanziert aufgenommen wurde, betonen China und Russland ihre enge Partnerschaft. Das deutet auf eine weitere Verhärtung des globalen Konfrontationskurses hin.

Die fast einhellige Verurteilung des Aggressors Russland kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es verschiedene Interessen und Sichten auf den Konflikt gibt und man den Völkerrechtsbruch nicht überall als Singularität auffasst. Indiens Schaukelpolitik, das auch mit dem Kreml im Geschäft bleibt, ist dafür ein Beispiel. Der Appell der deutschen Außenministerin, Russland möge den Krieg sofort stoppen, ist leider für die Galerie. Zum Frieden führende Lösungen entstehen nicht aus Einsicht. Sie müssen auf der Basis von Interessen ausgehandelt werden. Chancen dafür blieben ungenutzt, statt Politik dominiert militärische Logik.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.