Polizeigewalt hat es gegeben

Matthias Monroy zum Lützerath-Bericht des Grundrechtekomitees

»Besonnene« Polizisten beim Einsatz nach einer Großdemonstration vor Lützerath.
»Besonnene« Polizisten beim Einsatz nach einer Großdemonstration vor Lützerath.

Mit dem Bericht des Grundrechtekomitees gibt es erstmals eine ausführliche Dokumentation zum Missbrauch des staatlichen Gewaltmonopols bei den Protesten in Lützerath. Sie widerlegt den grünen Aachener Polizeipräsidenten Dirk Weinspach, der vor dem Einsatz im Januar von »großer Ruhe und Besonnenheit« seiner Beamten sprach.

Auch der NRW-Innenminister Herbert Reul verliert damit die Deutungshoheit: Nach der Räumung wies der CDU-Politiker die Vorwürfe wegen unverhältnismäßiger Polizeigewalt als Falschbehauptung zurück und unterstellte den Opfern eine »bewusste Strategie« zur Delegitimerung der Polizei.

An einer solchen Polizeilegende hatte schon der damalige SPD-Bürgermeister und heutige Bundeskanzler nach dem G20-Gipfel 2017 in Hamburg gestrickt. Zusammen mit Initiativen wie G20-Doku, die Aufnahmen von Übergriffen gesammelt und online gestellt hat, konnte das Grundrechtekomitee der Behauptung einer durchgehend friedfertigen Polizei etwas entgegensetzen.

So wurde – wie nun in Lützerath – das von Olaf Scholz vorgetragene Narrativ »Polizeigewalt hat es nicht gegeben« als Lüge entlarvt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -