Ungleiche Chancen

Noch immer ergreift die Ampel-Koalition keine effektiven Mittel, um die Armut zu bekämpfen

Ängste und Befürchtungen werden unterschiedlich wahrgenommen. Insofern sagt das Familienbarometer von Bundesministerin Lisa Paus (Grüne) nur bedingt etwas über die tatsächliche Situation aus. Ein Lehrerehepaar kann sich ebenso über die hohe Inflation sorgen wie eine Alleinerziehende, die nicht mehr weiß, wie sie Rechnungen bezahlen soll. Die reale Not ist aber unterschiedlich. Die Umfrage ist also nur bedingt geeignet, um daraus familienpolitische Dringlichkeiten abzuleiten.

Es bleiben aber grundsätzliche Konflikte: Dass Paus etwa bei der geplanten Kindergrundsicherung mehr Mittel fordert als der liberale Finanzminister Christian Lindner zur Verfügung stellen möchte. Dabei wäre eine gut ausgestattete Kindergrundsicherung ein wirksames Instrument, um Benachteiligte zu fördern. Zuletzt hat die Corona-Pandemie dazu geführt, dass die Ungleichheit zugenommen hat. Viele Kinder und Jugendliche bekommen nicht die Zuwendung, die sie eigentlich bräuchten, das sagen Schul- wie Kitaleitungen landauf, landab. In den Einrichtungen braucht es mehr Mittel und gute Konzepte, um auch jene zu erreichen, die sonst auf der Strecke bleiben. In Sicht ist das nicht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.