Mehr als skeptisch

Ulrike Henning über Zweifel an der Gesundheitspolitik

Das Vertrauen in die Gesundheitspolitik hat gelitten. Auch wenn es bei der Auswertung einer Forsa-Umfrage nicht ausgesprochen wurde: Es geht um die Pandemiezeit. 2020 hatten »nur« 30 Prozent wenig oder kein Vertrauen in die Fähigkeit der Politik, für hochwertige und zugleich bezahlbare Gesundheitsversorgung zu sorgen. Heute hat sich der Anteil der Zweifelnden allerdings verdoppelt. Hinzu kommt die Erreichbarkeit: 40 Prozent sehen die Versorgung bei sich vor Ort verschlechtert. Die Umfrage zeigt, dass Sonntagsreden und Reformvorhaben auf dem Papier nicht ausreichen und eher Furcht um sich greift, es könnte noch schlechter werden.

Versorgung muss bei den Patienten ankommen. Die wollen mehr Zeit mit Ärzten, um über ihre Leiden zu sprechen, nicht nur Minuten zur Verschreibung von Pillen. Sie wollen keine langen Wartezeiten in Notaufnahmen oder wochenlanges Ausharren bis zum Facharzttermin. Patienten wollen eine Stärkung und Aufwertung der Pflege, haben aber den Glauben an eine Verbesserung verloren. Sie könnten mit Anleitung sogar mehr Verantwortung übernehmen. Aber das ist wohl endgültig utopisch.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.