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Problemkind RE1: Tuckern mit dem Bus
Der Regionalexpress nach Frankfurt (Oder) fällt bis 21. April aus
Vom Bahnhof Erkner bis zum Ostkreuz braucht es mit dem RE1 normalerweise eine Viertelstunde. Wer die Strecke am Osterwochenende fahren wollte, für den hieß es: Schienenersatzverkehr und mindestens eine dreiviertel Stunde mit dem Bus zum Ostkreuz tuckern. Die Strecke des Regionalexpress nach Frankfurt (Oder) ist wegen Baumaßnahmen bis zum 21. April gesperrt. Wer vom Ostkreuz nach Frankfurt (Oder) fährt, ist mit dem Schienenersatzverkehr über eine Stunde länger unterwegs als noch mit dem RE1.
Hinzu kommt, dass die S-Bahn-Linie S3 im Bereich Köpenick wegen des Neubaus des Bahnhofs unterbrochen ist. Und so konnte man zu Ostern am S-Bahnhof Friedrichshagen einige verwirrte Fahrgäste beobachten, weil an diesen der Ersatzbus für den RE1 ohne Halt vorbeifuhr und gleich danach aber der für die S-Bahn anhielt.
Die Odeg, seit dem Fahrplanwechsel im Dezember Betreiber des RE1, zeigte sich über die Sperrung seitens der Deutschen Bahn verärgert. »Aufgrund der kurzfristigen Ankündigung« durch die Deutsche Bahn hätten die Konzepte für den Schienenersatzverkehr erst kurzfristig entwickelt werden können. Die Fahrgastinformation hätte man deshalb erst am Donnerstag veröffentlicht, hieß es. Leidtragende der Sperrung sind neben den Pendlern aus Berlin und Brandenburg auch internationale Fahrgäste der Eurocity-Züge beispielsweise aus Warschau nach Frankfurt (Oder).
Der RE1 ist ein Problemkind in der Hauptstadtregion. Der mit Fahrplanwechsel im Dezember eingeführte 20-Minuten-Takt konnte zunächst auch wegen Bauarbeiten bei der Stadtbahn nicht eingehalten werden. Selbst ohne Unterbrechungen durch Baumaßnahmen ist die Verbindung nach Frankfurt (Oder) stark ausgelastet.
Zumindest für den internationalen Verkehr nach Polen könnte eigentlich die Strecke des RB26, der vom Berliner Ostkreuz ins polnische Kostrzyn verkehrenden »Ostbahn«, für Entlastung sorgen. Zunächst muss dazu aber die Oderbrücke zwischen dem deutschen Küstrin-Kietz und dem polnischen Kostrzyn fertiggestellt werden.
Und tatsächlich bräuchte es für eine wirkliche Entlastung der Verbindung nach Frankfurt (Oder) einen Ausbau der Strecke. Zweigleisig, elektrifiziert und auf 160 Stundenkilometer ausgelegt müsse diese werden, fordern die Bahnexperten vom Bündnis Schiene Berlin-Brandenburg sowie der Fahrgastverband Pro Bahn im am Montag präsentierten Maßnahmenkatalog für die Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion. Insbesondere der Güterverkehr könnte dann über diese Strecke erfolgen und der Fernverkehr bei Bedarf umgeleitet werden.
Den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Ostbahn hatten Berlin und Brandenburg in der Vergangenheit erfolglos für den Bundesverkehrswegeplan 2030 angemeldet.
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