Zu viel Bildung

Hohe Ideale helfen den Kindergärten nicht immer

Schon lange fehlen in den meisten Kitas Fachkräfte, was gravierende Auswirkungen hat: Die Erzieherinnen sind dauer-gestresst, manchmal auch überfordert, pädagogische Arbeit bleibt liegen. Mitunter kommt es auch vor, dass das Kindeswohl gefährdet ist. Und gar nicht so selten fällt die Betreuung ganz aus. Angesichts dieses dauerhaft grenzwertigen Zustands in vielen Einrichtungen erscheint der pragmatische Vorschlag des Städtebunds in Nordrhein-Westfalen überlegenswert: Er möchte Ergänzungskräfte einstellen, die nach einer Weiterbildung Fachkräfte bei ihrer Arbeit in den Gruppen unterstützen. Ein solcher Schritt könnte die Betreuung und das Klima in den Einrichtungen unmittelbar verbessern.

Allerdings gibt es in Fachkreisen nicht wenige, die befürchten, dass unter der fehlenden Qualifikation die frühkindliche Bildung leiden könnte. Diese Sorge scheint auch ideologisch begründet. Vielleicht hilft es, in der Diskussion die Bedürfnisse der Kinder mehr zu berücksichtigen, die nichts weiter wollen als spielen und sich dabei rasant entwickeln. Auf ihrem Weg sollten sie kompetent begleitet werden. Mehr ist es nicht – aber auch nicht weniger. Sonst bricht nämlich die Betreuung zusammen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.