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Wie wichtig sind Waschanleitungen in Kleidung?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Waschen und chemischer Reinigung? Und wie wichtig ist es, solche Hinweise zu beachten?

Wie wichtig sind Waschanleitungen in Kleidung?

Kürzlich wollte ich eine Hose waschen und musste feststellen, dass ich das laut Etikett gar nicht darf. Das Symbol zum Waschen, so ein Bottich, war durchgestrichen. Stattdessen hat mir ein Kreis angezeigt, dass ich die Hose in die chemische Reinigung geben soll. Muss das wirklich sein?

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Als Universalgelehrter der nd.Redaktion weiß der Wissenschaftsredakteur Dr. Steffen Schmidt auf fast jede Frage eine Antwort – und wenn doch nicht, beantwortet er eben eine andere. Alle Folgen zum Nachhören auf: dasnd.de/schmidt

Das kommt drauf an. Das ist ein Hinweis darauf, dass es entweder ein Woll- oder ein Seidenstoff ist. Bei einer Hose tendiere ich eher dazu, dass es ein Wollstoff gewesen ist. Und Wolle reagiert auf Wasser durchaus manchmal unerfreulich, zum Beispiel, dass sich die Fasern verkrunkeln und das Ganze verfilzt. Ich weiß nicht, ob du schon mal versehentlich einen Wollpullover mit in die Waschmaschine gesteckt hast bei einem normalen Waschgang. Den kannst du hinterher einem Kleinkind anziehen.

Meine Pullover sind meistens aus Baumwolle. Das ist dann etwas anderes, oder?

Da ist das anders, Baumwolle tut das nicht. Baumwolle wärmt allerdings auch nicht annähernd so gut wie Schafwolle oder Ähnliches.

Da könnte man den Sinn des Pullovers infrage stellen. Aber zurück zur Hose: Die ist in der Tat zu 45Prozent aus Wolle und zu 52 Prozent Polyester.

Da sollte das eigentlich nicht so kritisch sein, aber wie gesagt, das Problem ist das Bewegen bei der Wäsche. Eine Handwäsche wäre sicherer.

Wenn ich die jetzt in die chemische Reinigung gebe, was wird da anders gemacht?

Da trifft das Kleidungsstück eben nicht mit Wasser zusammen, sondern mit verschiedenen organischen Lösungsmitteln. Das hat sich im Laufe der Jahrzehnte immer mal gewandelt, welche verwendet werden. So in den 70ern und auch noch in den 80ern dominierten Chlor- und Fluorchloralkane, also Kohlenwasserstoffe, die chloriert und zum Teil auch fluoridiert waren. Die berühmt-berüchtigten FCKW waren auch in der chemischen Reinigung recht gebräuchlich. Inzwischen sind die bei uns allerdings alle verboten oder nur mit besonderen Genehmigungen erlaubt. Diese organischen Lösungsmittel lösen Fett und damit alles, was an Schmutz am Fett hängt.

In der Waschanleitung von Kleidung finden sich noch weitere Symbole, am selbsterklärendsten ist da noch das Bügeleisen.

Das ist nun wirklich der Klassiker. Das Symbol gibt es schon ewig, und zwar seit dem Moment, in dem Kunstfasern in Hemden und Kleidern auftauchten. Weil die meisten davon etwas hitzeempfindlich sind.

Ich nehme an, die Waschsymbole sind auch eine rechtliche Absicherung der Hersteller.

Das ist wie mit den Verfallsdaten auf Lebensmitteln, selbst auf Mineralwasser. Man möchte sich vor Haftungsklagen schützen. Es gibt wiederum auch ein paar Sachen, die man nicht chemisch reinigen darf. Vermutlich einige Kunstfasern. Ich habe sogar schon mal eine Jacke gesehen, da war Waschen und chemisch Reinigen verboten. Ich weiß nicht, was man da machen sollte. In den Regen hängen vielleicht oder lüften.

Oder gar nicht erst kaufen. Nur ist das ja auch nicht im Sinne der Hersteller. Ich muss gestehen, ich habe dann im Fall meiner Hose den Schongang meiner Waschmaschine zu Hause gewählt, und es ist nichts passiert.

Bei dem hohen Anteil an Kunstfasern hätte mich das auch gewundert.

Also war es nicht nur einmaliges Glück?

Bei dieser Hose ist der Schongang unkritisch, denke ich mal. Wenn du ein Kleidungsstück aus 100 Prozent Wolle hast, würde ich schon skeptisch sein. Abgesehen davon, dass es manchmal auch eine Frage des Preises ist, wie teuer das Kleidungsstück war, und ob man das Risiko eingeht.

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