Freiwilligkeit verbieten?

Daniel Lücking zur Zivilklausel an Universitäten

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Auf dem Weg ins aufziehende Sommerloch sorgt CDU-Chef Friedrich Merz für Diskussionsstoff. Er fordert, die Zivilklausel an Universitäten abzuschaffen, die besagt, dass dort nicht zu militärischen Themen geforscht werden darf. Das ist in doppelter Hinsicht unangebracht, da sich Merz mit der Forderung einerseits in die Kompetenz der Bundesländer beim Thema Bildung einmischt, andererseits etwas abschaffen will, was ohnehin eine freiwillige Selbstverpflichtung ist.

Bedrückend, dass die friedenspolitische Errungenschaft der Zivilklausel auch für den Deutschen Hochschulverband verzichtbar scheint, weil er wohl die Wissenschaftsfreiheit stützen will. Dabei ist eine Zivilklausel gerade in Kriegszeiten sehr wichtig. Die Debatten um Waffenlieferungen, Forderungen nach einer Kriegswirtschaft, Haushaltskürzungen zur Querfinanzierung der Rüstungsschulden, auch »Sondervermögen« genannt, dominieren. Wir brauchen mehr denn je Raum für den friedenspolitischen Diskurs. Dominieren Rüstungsinteressen auch an Schulen und Hochschulen, verlängert das den Krieg. Wenn nicht auf dem Schlachtfeld, dann in unseren Köpfen.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.