Sondervermögen Klimaschutz: Geld ist gut, die Umsetzung besser

Kommentar: Ohne Personal in den Behörden und eine Verwaltungsmodernisierung verpufft das Sonder­vermögen

  • Yannic Walther
  • Lesedauer: 2 Min.

Fünf Milliarden Euro Sondervermögen für den Klimaschutz – das ist angesichts der Herausforderungen des Klimawandels vielleicht wenig. Mit Blick auf die begrenzten Spielräume im regulären Landeshaushalt aber bitter nötig.

Anders als es linke Geldtheorie-Propheten immer wieder behaupten, können nicht unbegrenzt neue Schulden aufgenommen werden. Gerade jetzt, wo die Zinslast wieder hoch ist, schränkt der Schuldendienst des Landes auch die Spielräume im Haushalt ein. Die Opposition befürchtete bereits, dass der üppige Landeshaushalt die nächste Regierung zum Sparen zwingen wird.

Deshalb ist klar: Im Rahmen des regulären Haushalts ist die Transformation hin zu einem klimaneutralen Berlin nicht zu stemmen. Aufschieben lassen sich die Maßnahmen allerdings nicht. Sonst wird es nur umso teurer.

Muckefuck: morgens, ungefiltert, links

nd.Muckefuck ist unser Newsletter für Berlin am Morgen. Wir gehen wach durch die Stadt, sind vor Ort bei Entscheidungen zu Stadtpolitik - aber immer auch bei den Menschen, die diese betreffen. Muckefuck ist eine Kaffeelänge Berlin - ungefiltert und links. Jetzt anmelden und immer wissen, worum gestritten werden muss.

Klimaschutz ist jedoch nicht nur eine Frage des Geldes. Irgendjemand muss ihn auch umsetzen. CDU-Finanzsenator Stefan Evers zeigte sich am Dienstag offen für Vorschläge aus der Zivilgesellschaft, wofür sich die fünf Milliarden Euro ausgeben lassen. Das ist schön und gut.

Wichtiger als das Brainstorming von Verbänden sind aber tatsächlich umsetzbare Maßnahmen in gut besetzten Behörden. Die Bezirksämter haben leidige Erfahrungen mit Programmen gemacht, deren Mittel wegen fehlenden Personals nicht abgeflossen sind. Eine Verwaltungsmodernisierung, die Abläufe beschleunigt und bei der weniger Personal gebunden wird, ist deshalb unabdingbar, wenn Berlin tatsächlich noch bis 2045 klimaneutral werden will.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.